17.03.2025 | In fünf Städten haben am Samstag, 15. März, rund 81.000 Metallerinnen und Metaller für ihre Arbeitsplätze demonstriert. Ihre Botschaft an Politik und Arbeitgeber: Standorte erhalten, Zukunft der Industrie sichern. Auch die IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper macht Druck auf die künftige Regierung.
Ab 9 Uhr morgens ging es los. Reisebusse standen in Gevelsberg, Witten und Wuppertal bereit und auch vom IG Metall Bildungszentrum aus Sprockhövel kamen Teilnehmer mit nach Köln.
Mit rund 250 Beschäftigten der Firmen Deutsche Edelstahlwerke Witten, HPC und Ruhrpumpen aus Witten, der Firmen dormakaba und thyssenkrupp Bilstein aus Ennepetal sowie weiteren Betrieben aus der Region waren wir beim Aktionstag in Köln. Auch unsere Kolleginnen und Kollegen aus der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit (AGA) sind mit dabei. In Köln werden wir mit strahlendem Sonnenschein begrüßt.
Wir fordern eine schnelle Koalitionsbildung und ein Regierungsprogramm, das die Industrie gezielt fördert, sodass die Arbeitsplätze auch hier vor Ort wieder zukunftssicher werden. Parallel zur Veranstaltung in Köln finden weitere Kundgebungen in Stuttgart, Hannover, Frankfurt und Leipzig statt. Zwischen den Aktionsorten finden Live-Schalten statt.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Die Zeit drängt. Jeden Tag gehen hier in NRW viele gut bezahlte Industriearbeitsplätze verloren. Das Vertrauen der Menschen in die Gestaltungsfähigkeit der industriellen Transformation ist stark gesunken. Dieses Vertrauen gilt es jetzt schnell zurückzugewinnen. Das Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro ist ein guter Anfang. Jetzt kommt es darauf an, dies mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen, die Arbeitsplätze nachhaltig sichern und die Industrie bei der grünen Transformation unterstützen.“
Der Gewerkschafter forderte in diesem Zusammenhang eine aktive Industriepolitik, die Zukunftstechnologien gezielt fördert, Innovationen ermöglicht und Investitionen auslöst. Alles mit dem Ziel, Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern und neu aufzubauen. Giesler: „Konkret heißt das: Es muss vor allem um bestehende und neue Infrastruktur gehen. Um den Ausbau der Stromnetze und einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis. Es braucht eine Förderung für Elektromobilität und die Lade- und Wasserstoffinfrastruktur muss ausgebaut werden.“
Das sind unsere Forderungen:
Nadine Boguslawski, Hauptkassiererin der IG Metall, spricht in Köln zu den Teilnehmern des Aktionstages: „Deutschland ist eine Bruchbude und muss kernsaniert werden. Zehntausende gut bezahlte tarifliche Arbeitsplätze sind bedroht. 500 Milliarden Euro der künftigen Koalition für Infrastruktur sind erst gut, wenn sie gut verwendet werden. Dieses Geld ist nur dann richtig investiert, wenn es Arbeitsplätze sichert und unsere Industrie und unser Handwerk fit für die Zukunft macht.“
Boguslawski forderte mehr Wertschöpfung im Land und mehr Unabhängigkeit. Mit Blick auf ausländische Produzenten sagte sie: „Wer hier verkaufen will, muss auch hier produzieren und Arbeitsplätze schaffen.“ Von Arbeitgebern und Politik erwartete Boguslawski Verantwortung: „Zeigt Respekt gegenüber den Beschäftigten, steht endlich zum Standort Deutschland. Wer Geld vom Staat erhält, muss sich an Bedingungen halten: kein Job-Abbau, keine Verlagerung, dafür gute Bezahlung und Tarifverträge!“, sagte Boguslawski. Die IG Metall ist laut Boguslawski kampfbereit: „Wir werden unsere Erfolge ebenso hart verteidigen, wie wir sie erkämpft haben.“
Auf der Bühne wird die “Flamme der Solidarität” entzündet. Sie wird durch ganz Deutschland wandern. Die Bewegung der Flamme der Solidarität soll viele betriebliche Beispiele aufzeigen, vernetzen und ins Gespräch bringen. Hier wollen wir sichtbar machen, wohin die Flamme der Solidarität wandert, in welche Betriebe und Regionen, und was dort vor Ort passiert. Die Idee dazu entstand bei den Kolleginnen und Kollegen von ThyssenKrupp Steel (TKSE) in Nordrhein-Westfalen. Auf dieser Landkarte kannst du den Weg der Flamme verfolgen.
Zum Ende der Veranstaltung wird allen noch mit Live-Musik eingeheizt und es wird getanzt, bevor es wieder zurück in die Reisebusse und nach Hause geht.
Wir bedanken uns bei allen, die sich am Samstag die Zeit genommen haben, um nach Köln zu kommen und sich für die Zukunft einzusetzen!