IG Metall Vertrauensleute Ennepe-Ruhr-Wupper

Gemeinsam für Demokratie: Ein Aufruf zur Bundestagswahl

21.01.2025 | Die bevorstehende Bundestagswahl stellt eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft unserer Gesellschaft dar. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, über politische Programme und Parteien zu entscheiden, sondern ist zugleich eine klare Chance, ein kraftvolles Signal für Demokratie, Respekt und Solidarität zu setzen. Die Vertrauensleute der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper rufen dazu auf, diese Wahl als Gemeinschaftsmoment zu nutzen, um den Kräften der Spaltung und des Hasses entgegenzutreten.

Vertrauensleute der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper bei einem Seminar in Auschwitz

Solidarität, Respekt und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind heute unverzichtbarer denn je.

Im August 2024 sind einige Vertrauensleute aus unserer Region nach Auschwitz gereist. Dies war mehr als eine Gedenkveranstaltung - es war eine Mahnung, die uns die tödlichen Konsequenzen von Faschismus und der Missachtung grundlegender Menschenrechte schmerzlich vor Augen führte. 

Millionen von Menschen wurden Opfer eines Systems, das auf Hass, Ausgrenzung und Vernichtung aufgebaut war. Dieses dunkle Kapitel der Geschichte erinnert uns daran, wachsam zu bleiben und jeglichen antidemokratischen Tendenzen frühzeitig entgegenzutreten. Die Geschichte lehrt uns, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist. Sie muss tagtäglich verteidigt werden, durch unsere Stimme, unsere Haltung und unser Engagement. Faschistische Ideologien dürfen keinen Platz finden, weder in Deutschland noch irgendwo sonst auf der Welt.

Ein aktuelles Beispiel für die schleichende Normalisierung extrem rechter Positionen zeigt das Gespräch zwischen Alice Weidel, führende Vertreterin der AfD, und Elon Musk. Dieses Zusammentreffen verdeutlicht, wie gefährlich die Verbreitung populistischer und rechtsextremer Narrative auf globaler Ebene sein kann. Alice Weidel verfolgt eine Strategie der Spaltung, indem sie gesellschaftliche Probleme simplifiziert und gezielt Feindbilder schürt. Ihre Gespräche mit prominenten Persönlichkeiten wie Musk verleihen diesen gefährlichen Positionen eine neue Dynamik. Musk, ein weltweit bekannter Unternehmer mit enormer Reichweite, trägt dabei eine besondere Verantwortung. Indem er Weidel eine Bühne bietet, sei es bewusst oder unbewusst, besteht die Gefahr, extremistische Ansichten zu legitimieren und ihre Verbreitung zu fördern.

Dieses Ereignis zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, populistischen Narrativen entschlossen entgegenzutreten und den Diskurs kritisch zu hinterfragen. Extremistische Positionen dürfen nicht als „eine weitere Meinung“ abgetan oder unreflektiert verbreitet werden. Die schleichende Normalisierung solcher Ideen gefährdet die Grundlagen unserer demokratischen Kultur.

Unsere Demokratie basiert auf den Prinzipien von Mitbestimmung, Gerechtigkeit und Respekt. Doch sie ist nur so stark wie die Solidarität, die uns als Gesellschaft zusammenhält. 

Solidarität bedeutet, füreinander einzustehen, ob in der Arbeitswelt, in politischen Debatten oder im täglichen Zusammenleben. Durch Solidarität wurden faire Löhne, Mitbestimmung und gute Arbeitsbedingungen erkämpft. Diese Errungenschaften sind keine Selbstverständlichkeit und müssen stets verteidigt werden. Solidarität bedeutet, niemanden zurückzulassen, unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Lebensweise. Nur ein Miteinander schafft eine gerechte Gesellschaft, in der alle eine Perspektive haben.

Die AfD und andere populistische Kräfte setzen gezielt auf Spaltung. Sie schüren Konflikte zwischen Stadt und Land, zwischen Arbeitnehmern und Arbeitslosen, zwischen Deutschen und Migranten. 

Doch Spaltung schwächt uns alle. Nur durch ein starkes Miteinander können wir die Herausforderungen unserer Zeit, von der sozialen Gerechtigkeit bis zur Klimakrise, bewältigen. Vielfalt ist dabei keine Schwäche, sondern unsere größte Stärke. Unterschiedliche Perspektiven und Lebensentwürfe bereichern unsere Gesellschaft und fördern Innovation und Fortschritt. Respekt ist die Grundlage eines solidarischen Miteinanders, das auf Dialog und gegenseitigem Verständnis basiert.

In einer Zeit, in der Desinformation, Fake News und Hassreden sich über soziale Medien rasant verbreiten, liegt auf uns allen eine besondere Verantwortung. Die Inhalte, die wir teilen, und die Gespräche, die wir führen, haben Einfluss auf Millionen von Menschen. Klarheit und Haltung sind gefragt: Extremistische Positionen dürfen nicht toleriert oder relativiert werden. Stattdessen müssen wir darauf hinwirken, dass unsere öffentlichen Plattformen auf Respekt, Solidarität und Fakten basieren.

Unser Aufruf: Haltung zeigen und handeln

Die Bundestagswahl ist eine Gelegenheit, die Richtung unserer Gesellschaft zu bestimmen. Jede Stimme zählt, um demokratische Werte zu stärken und extremistische Strömungen zurückzudrängen.

Unsere Appelle:

  • Geht wählen. Nutzt euer Stimmrecht und unterstützt Parteien, die sich für Solidarität, Respekt und Gerechtigkeit einsetzen.
  • Zeigt Haltung. Tretet für Benachteiligte ein und setzt ein klares Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung.
  • Bleibt wachsam. Lasst uns extremistischen Positionen keine Plattform bieten und kritisch bleiben, wenn populistische Narrative die Debatte dominieren.

Die bevorstehende Bundestagswahl ist mehr als eine politische Entscheidung, sie ist eine Weichenstellung für die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie bietet uns die Möglichkeit, gemeinsam mit der IG Metall ein klares Zeichen für Demokratie, Respekt und Solidarität zu setzen.

Die IG Metall, als größte Einzelgewerkschaft Europas, steht für Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten: soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und ein solidarisches Miteinander. Die Vertrauensleute der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper rufen dazu auf, diese Wahl als Chance zu nutzen, um die Kräfte der Spaltung und des Hasses zurückzudrängen und die Grundpfeiler unserer Demokratie zu stärken. 

Gemeinsam können wir eine bessere, gerechtere Zukunft gestalten. Jede Stimme zählt!

Binali Ateser, IG Metall-Vertrauensmann 

Von: ed

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